Liebe Leserin,
wenn du Kinder hast, sind diese wahrscheinlich längst aus dem Haus, oder zumindest groß genug, um sich selbst versorgen zu können. Das bedeutet, dass du jetzt wieder mehr Zeit für Zweisamkeit hast und die Partnerschaft vielleicht sogar einen frischen Wind erlebt. Doch bei all der Leidenschaft und dem Ideenreichtum, musst du dir trotzdem einer Sache bewusst sein: Wechseljahre heißt nicht gleichzeitig, dass eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden kann.
Ich will natürlich jetzt keine Spielverderberin sein, aber sofern deine Familienplanung inzwischen abgeschlossen ist und du eigentlich nur noch Spaß haben möchtest, musst du trotzdem womöglich vorsichtig sein. Die vier Phasen der Wechseljahre, also die Prämenopause, die Perimenopause, die eigentliche Menopause und die Postmenopause verzeichnen ja unterschiedliche Prozesse im Körper. Die Fruchtbarkeit nimmt immer mehr ab und neben der hormonellen Achterbahnfahrt werden die Eisprünge immer seltener und unregelmäßiger. Trotz allem ist es während der ersten drei Phasen immer noch prinzipiell möglich, schwanger zu werden. Insgesamt ist eine Schwangerschaft bei Frauen über 50 Jahren unwahrscheinlich. Achtung: unwahrscheinlich, nicht unmöglich. Du weißt ja, es gibt immer die Ausnahme von der Ausnahme. Erst ungefähr ein Jahr nach deiner letzten Periode, wenn du also sicher in der Postmenopause angekommen bist, kannst du davon ausgehen, dass keine Verhütung mehr nötig ist.
Jetzt fragst du dich natürlich, wie es um die Verhütung bestellt ist in der „kritischen“ Phase? Nun ja, im Grunde stehen dir dieselben Mittel zur Verfügung wie vorher. Kondome, Diaphragma oder Kupferspirale sind wahrscheinlich während der Wechseljahre geeignete Methoden, um auf Nummer Sicher zu gehen. Du hattest ja sicher bisher auch die für dich am besten geeignete Lösung gefunden, stimmt’s? Ich würde daher dabei bleiben, wenn es für dich funktioniert. Insbesondere Hormonpräparate wie die Antibabypille kommen jedoch nicht für jede Frau in Frage. Die zusätzlichen Hormone können zwar teilweise das Hormon-Chaos der Wechseljahre mildern, bergen aber gerade bei bestimmten Vorerkrankungen Risiken. Falls du dir durch eine hormonelle Verhütungsmethode mehr Sicherheit erhoffst, aber die Pille nicht in Frage kommt, kannst du dir auch über eine Hormonspirale Gedanken machen.
Wie, wann und womit du verhütest und vor allem, wie lange, ist ganz allein deine Sache. Rat kannst du dir natürlich immer von deinem Gynäkologen oder deiner Gynäkologin einholen. Das Wichtigste ist aber, dass es dir damit gut geht und du dich sicher fühlst. Dann steht der romantischen Hochkonjunktur nichts mehr im Wege.
Alles Liebe für dich!
Deine Sandra