Keine Angst vor den Wechseljahren – Tipps und Therapien von Freundinnen für Freundinnen

Sport ist Mord! Oder? Sport und Ernährung in den Wechseljahren


Liebe Leserin,

also ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich war nie der größte Sportfan. Fußball schaue ich nur, wenn die WM im Fernsehen läuft und bei Turnübungen, Gymnastik- und Aerobicstunden mache ich mich aufgrund meiner schlechten Koordinationsfähigkeit eher zum Gespött. Kurzum: Es hat lange gedauert, bis ich einen Sport gefunden habe, der mir wirklich gefiel: Das Wandern! Heute möchte ich dir erzählen, wie mir Sport und eine bewusste Ernährung dabei geholfen haben, meine Wechseljahressymptome in den Griff zu kriegen.


Zu Beginn: Ich verstehe, wenn du jetzt vielleicht leicht genervt mit den Augen rollst und denkst “Ja, ja. Essen und Sport sollen ausgerechnet bei Wechseljahresbeschwerden helfen – wer’s glaubt!” Ich hatte auch immer das Gefühl, dass die Antwort auf alle großen Gesundheitsprobleme dieser Welt immer “gesund ernähren und viel bewegen” zu sein scheint. Doch tatsächlich ist das gar nicht so falsch. Denn wir leben in einer vornehmlich sitzenden Gesellschaft, was wider unserer Natur ist und so für allerlei Probleme sorgen kann. Nicht nur spürbar in Form von Rückenschmerzen, sondern auch tief im Inneren unseres Körpers. Verlangsamter Blutfluss, Wassereinlagerungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfälle werden im Wesentlichen durch mangelnde Bewegung mitbestimmt. Da ich während meiner Wechseljahre besonders mit Wassereinlagerungen zu kämpfen habe, fand ich schnell heraus, dass mir vor allem eines hilft: Mich regelmäßig zu bewegen.

 

Und so begann ich, in der Mittagspause spazieren zu gehen und häufiger die Treppe anstatt des Fahrstuhls zu nehmen. Auch die Gartenarbeit war für mich eine Form von Bewegung, die mir mental wie körperlich gut tat. Und schon bald taten meine Beine weniger weh und ich passte wieder in meine Schuhe. Zudem wusste ich, dass Sport das Osteoporose-Risiko senken würde, weshalb ich begann, am Wochenende mit Freundinnen wandern zu gehen. Wir brachten uns alle selbstgemachte Leckereien mit und streiften einen Vormittag oder Nachmittag lang ganz entspannt und ohne unsere Männer durch die Wälder – herrlich! Und das tut nicht nur der Psyche gut, die in den Wechseljahren viel zu sehr strapaziert wird und das in Form von Stimmungsschwankungen, depressiven Verstimmungen oder Gereiztheit deutlich macht, sondern auch dem Körper. Denn durch den schwankenden Hormonhaushalt kann es in den Wechseljahren vermehrt zu einem Rückgang der Knochenmasse und damit einhergehenden Problemen kommen.

 

Zudem fand ich heraus, dass der Stoffwechsel während der Wechseljahre langsamer wird. Frau nimmt also schneller an Gewicht zu und das Lieblingsessen rächt sich schon bald als Pölsterchen am Bauch. Vielleicht hast auch du bereits festgestellt, dass du schneller zunimmst, mehr Wasser einlagerst oder mit Hitzewallungen zu kämpfen hast? Das sind klassische Symptome der Wechseljahre und ganz normal. Zunächst kann es frustrierend sein zu wissen, dass man seine Ernährung umstellen muss, wenn man sich nicht bald zwangsläufig neue Kleidung kaufen will. Aber auch das kannst du als Chance sehen: Vielleicht ist dies eine gute Gelegenheit einmal neue, gesunde Rezepte auszuprobieren? Gemeinsam mit deinem Partner könntest du einen exotischen Kochkurs belegen und lernen, wie man Sushi macht oder indisch kocht. Eurem Wohlbefinden wird es allemal gut tun und du wirst vermutlich nach wenigen Wochen spüren, dass du fitter bist und einige Wechseljahressymptome womöglich milder verlaufen. Auch Haarausfall oder Wechseljahressymptome die durch Mangelerscheinungen verstärkt werden, können so verbessert werden. Denn durch eine ausgewogene Ernährung schenkst du deinem Körper mehr Vitamine und Mineralien und gibst ihm den Extra-Kick an Energie. Gib deinem Körper und deinem zweiten Hirn, dem Darm, einfach Zeit, sich daran zu gewöhnen.
 

Bis dahin wünsche ich dir einen guten Appetit und alles Gute!


Deine Nicole