Keine Angst vor den Wechseljahren – Tipps und Therapien von Freundinnen für Freundinnen

Wechseljahre: Alles außer pünktlich


Umgang mit frühzeitigen und späten Wechseljahren

Die Wechseljahre betreffen jede Frau zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrem Leben. Es ist ein natürlicher Prozess, der das Ende der fruchtbaren Jahre signalisiert und oft zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr eintritt. Doch was passiert, wenn dieser Wandel frühzeitig oder verspätet eintritt?
 

Frühzeitige Wechseljahre – eine überraschende Herausforderung

In einigen Fällen können die Wechseljahre schon vor dem 40. Lebensjahr eintreten. Diese vorzeitigen Wechseljahre, auch als Prämature Ovarialinsuffizienz (POI) bekannt, bezeichnen den Verlust der normalen Funktion der Eierstöcke vor dem 40. Lebensjahr. Bei 0,1% tritt die POI sogar in einem Alter unter 30 Jahren auf. 
Die POI unterscheidet sich erheblich von den natürlichen Wechseljahren in Bezug auf ihre Ursachen und Auswirkungen. Genetische Faktoren spielen oft eine Rolle, ebenso wie Autoimmunerkrankungen, bei denen der Körper fälschlicherweise z. B. seine eigenen Eierstöcke angreift. Auch medizinische Eingriffe wie Chemotherapie oder Bestrahlungen können die Eierstöcke schädigen und zu einem vorzeitigen Verlust der Ovarialfunktion führen. Frauen mit POIs sind länger von einem Östrogenmangel betroffen als Frauen, die im normalen Durchschnittsalter in die Wechseljahre kommen. Sie sind dadurch stärker gefährdet für östrogenabhängige Erkrankungen. 
Die frühzeitigen Wechseljahre sind jedoch nicht zu verwechseln mit den frühen Wechseljahren, die zwischen dem 40. und 45. Lebensjahr auftreten.
 

Späte Wechseljahre – wenn die Hormonumstellung auf sich warten lässt

Auf der anderen Seite gibt es Frauen, bei denen die Wechseljahre erst deutlich später einsetzen, manchmal erst nach dem 55. Lebensjahr. Auch wenn dies weniger häufig vorkommt, kann es dennoch einige Besonderheiten mit sich bringen. Die Ursachen für späte Wechseljahre sind weniger gut erforscht, doch die genetische Veranlagung scheint hier, genau wie bei den verfrühten Wechseljahren, eine wesentliche Rolle zu spielen. Der Vorteil an den verspäteten Wechseljahren liegt darin, dass Frauen länger von den gesundheitlichen Vorteilen der Östrogene profitieren können, z. B. einem besseren Schutz vor Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dennoch ist es wichtig, regelmäßige medizinische Untersuchungen durchzuführen, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
 

Egal ob frühzeitig, spät oder pünktlich: Wechseljahre meistern lernen

Unabhängig davon, wann die Wechseljahre eintreten, ist es entscheidend, dass wir positiv und proaktiv bleiben. Jede Frau erlebt diesen Lebensabschnitt anders und es gibt kein „richtiges“ oder „falsches“ Alter dafür. Wichtig ist, dass wir auf unseren Körper hören, uns gut informieren und die Unterstützung annehmen, die wir brauchen.

Ich habe gelernt, dass die Wechseljahre nicht das Ende, sondern ein neuer Anfang sind. Es ist eine Zeit des Wandels und der persönlichen Weiterentwicklung. Egal ob früh oder spät – wir können diese Phase nutzen, um uns selbst neu zu entdecken und zu stärken.