Das Schweigen brechen: Meine Erfahrung mit den Wechseljahren
Bevor ich offen sagen konnte, dass ich mitten in den Wechseljahren stecke, musste ich mich ehrlich gesagt schon überwinden. Ich habe den Eindruck, dass eine Frau in unserer Gesellschaft nie einfach schlecht gelaunt sein darf, ohne dass es etwas mit dem Frausein zu tun hätte. Als Teenagerin wird es vom Umfeld auf die Periode geschoben und jetzt als ältere bzw. reifere Frau auf die Wechseljahre. Das ist unfair und hinderte mich lange daran zu meinen Wechseljahren zu stehen und auch zuzugeben, dass ich mit ihnen zu kämpfen habe. Zu groß war die Scham sich meinem Umfeld offen anzuvertrauen. In meinem Kopf fühlte es sich für mich dann immer so an, als ob alle in mir DEN Stereotyp der Frau in den Wechseljahren sehen würden: schlecht gelaunt, launisch, unzufrieden. Doch damit muss endlich Schluss sein.
Mein To Do: ein offenes Wort
Ich nahm mir die ganze Last von den Schultern, als ich mich meinen Mitmenschen endlich anvertraute. Dank der Gespräche mit meiner Gynäkologin weiß ich, welche Beschwerden durch die Wechseljahre auf mich zukommen können. Das erzählte ich auch meinem Umfeld. Meine Kinder und mein Mann konnten sich dadurch viel besser in mich hineinversetzen. Besonders meiner Tochter wollte ich die „Angst“ vor den Wechseljahren nehmen, da sie einfach zu dem Leben einer Frau dazugehören. Sie sind nichts, vor dem sich junge Frauen fürchten sollten. Sie sollten die Wechseljahre als herausfordernde, aber erkenntnisreiche Lebensphase verstehen. Gleichzeitig wollte ich aber auch kein zu großes Ding daraus machen. Schließlich geht es auch „nur“ darum, dass sich mein Körper hormonell umstellt und ich für die begleitenden Beschwerden nur das Verständnis meiner Mitmenschen erfahren möchte. In vielen Situationen hatte ich anschließend den Eindruck, genau das erreicht zu haben. Ich fühlte mich gesehen und nicht mehr bewertet.
Wechseljahre – meine neue Chance
Ab dann sah ich in den Wechseljahren meine neue Chance. Ich hatte einen Großteil meines Lebens bereits hinter mir. Ich habe viel reflektiert, was ich in meinem Leben erreicht habe und welche Ziele eigentlich noch vor mir liegen. Der Gedanke, dass Frauen in den Wechseljahren anfangen, wieder mehr an sich zu denken, begeisterte auch TV-Moderatorin Susann Atwell. Und zwar so sehr, dass sie ihren eigenen Podcast „mutMacherinnen“ startete, der sich um inspirierende Geschichten mutiger Frauen dreht, die sich in der Lebensmitte neu verwirklicht haben. Ich höre regelmäßig in den Podcast rein, weil mir die Geschichten der Frauen dabei helfen, meine (berufliche) Vision zu schärfen und den Mut zu fassen mich selbst zu verwirklichen. Ich kann dir den Podcast deshalb wärmstens empfehlen. Hör hier gerne mal rein: Der mutMacherinnen-Podcast