Keine Angst vor den Wechseljahren – Tipps und Therapien von Freundinnen für Freundinnen

Hintergründe

Die Phasen der Wechseljahre


Perimenopause & Co

Die Wechseljahre sind eine Zeit des Wandels im Leben einer Frau, die von hormonellen Veränderungen begleitet wird. Sie umfassen drei Hauptphasen, jede mit ihren eigenen spezifischen Beschwerden und Herausforderungen. Hier erfährst du welche Veränderungen dein Körper bis zum endgültigen Ausbleiben deiner Regelblutung und in der Zeit danach durchläuft und welche Beschwerden typisch für jede dieser Phasen sind.

Menopause, Wechseljahre und Klimakterium – wo ist der Unterschied?

Im Zusammenhang mit den Veränderungen im mittleren Lebensalter einer Frau fallen die Begriffe Menopause, Wechseljahre und Klimakterium. Aber das sind nicht einfach nur unterschiedliche Bezeichnungen für das gleiche Phänomen. Hier erklären wir dir den Unterschied.

Die Menopause wird häufig fälschlicherweise als Synonym für die Wechseljahre verwendet. Dabei ist sie keine Phase, sondern bezeichnet den Zeitpunkt im Leben einer Frau, an dem ihre letzte Regelblutung auftritt. Dieser lässt sich erst im Nachhinein bestimmen und ist per Definition erreicht, wenn die letzte Periode 12 Monate zurückliegt. Dann kann man auch davon ausgehen, dass die fruchtbare Phase im Leben einer Frau auch wirklich beendet ist. Bei den meisten Frauen Frauen erreichen die Menopause ungefähr mit 51 Jahren.1

Die Begriffe Wechseljahre und Klimakterium können synonym verwendet werden. Unter beiden versteht man die Zeit der hormonellen Umstellung vor und nach der Menopause. Sie beginnen mit ungefähr Mitte 40 bis Mitte 50, denn die Menopause bzw. das endgültige Ausbleiben der Periode tritt nicht plötzlich auf, sondern stellt sich nach und nach ein. Nach etwa dem 65. Lebensjahr sind die Wechseljahre in der Regel vorbei, und die Frau tritt in die Phase des höheren Alters ein.2

~ ab 45 Jahre

beginnt die hormonelle Umstellung3

51 Jahre

ist das durchschnittliche Alter, in dem Frauen ihre Menopause haben1

Mit ca. 65 Jahren

sind die Wechseljahre vorbei2

Welche Phasen der Wechseljahre gibt es?

Wenn die Menopause als Zeitpunkt betrachtet lässt sich die Zeit davor und danach in drei Phasen aufteilen:
• Prämenopause – sanfter Start der Wechseljahre
• Perimenopause – die Phase der hormonellen Achterbahn
• Postmenopause – Beginn der unfruchtbaren Phase

Jede Phase zeichnet sich durch unterschiedliche hormonelle Veränderungen aus und kann von unterschiedlichen Beschwerden begleitet sein.

Die drei Phasen

Die Prämenopause ist der sanfte Beginn der Wechseljahre: Die Funktion der Eierstöcke nimmt allmählich ab und die Hormonproduktion beginnt sich zu verändern. In dieser frühesten Phase zeigt sich zuerst nur ein Rückgang des Gelbkörperhormons Progesteron, während das Östrogenlevel konstant bleibt.

Einige Frauen bemerken gar nichts von diesen ersten körperlichen Veränderungen, bei anderen können erste Anzeichen der Wechseljahre auftreten. Typische Beschwerden in der Prämenopause sind:
 

• Menstrationsbeschwerden, wie sehr starke oder langanhaltende Regelblutungen
• Zyklusunregelmäßigkeiten
• Wassereinlagerungen und Brustspannen
• Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen


Die Prämenopause beginnt in der Regel um das 40. Lebensjahr herum und erstreckt sich durchschnittlich über einen Zeitraum von 6 bis 7 Jahren, bevor sie in die nächste Phase, die Perimenopause, übergeht.

In der Perimenopause stecken die Frauen mitten im Wechsel: Die Zyklen ohne Eisprung nehmen zu, so dass neben dem sinkenden Progesteronspiegel nun auch die Östrogenbildung immer weiter abnimmt. In dieser Phase machen sich die Wechseljahre am stärksten bemerkbar und die Beschwerden sind am schlimmsten. Das liegt daran, dass die Aktivität der Eierstöcke nun sehr stark schwankt und sich Zyklen mit und ohne Eisprung abwechseln. Dadurch geraten auch die Hormone in der Perimenopause vollkommen durcheinander: Der Östrogenspiegel ist mal hoch und dann wieder niedrig – der Körper kann sich also gar nicht an die veränderte Situation gewöhnen. Typische Beschwerden der Perimenopause sind:

• Hitzewallungen und Schweißausbrüche
• Schlafstörungen
• Ausbleiben der Menstruation oder verlängerte Pausen zwischen den Zyklen
• Zyklusstörungen, wie Dauerblutungen, verlängerte oder zu häufige Blutungen
• Müdigkeit, Erschöpfung
• Depressive Verstimmungen, Stimmungsschwankungen

Die Perimenopause beginnt ungefähr mit 45 bis 50 Jahren und dauert ca. 4 bis 5 Jahre an, bis die Menopause erreicht wird und es zum endgültigen Ausbleiben der Menstruation kommt. [6]

Die Postmenopause ist der Zeitraum, der zwölf Monate nach der letzten Regelblutung einer Frau beginnt – das ist ungefähr im Alter von 52 Jahren. Während der Postmenopause erleben Frauen einen konstanten Östrogenmangel sowie einen Mangel an Progesteron, da keine Eisprünge mehr auftreten und die Menstruation ausbleibt. In der Postmenopause kommen neben den Beschwerden der Perimenopause häufig zusätzliche Beschwerden, die typisch für den Östrogenmangel sind, dazu. Das sind vor allem:

• Trockene Haut und Schleimhäute, ist der Intimbereich betroffen spricht man von vaginaler Atrophie
Blasenschwäche und Harninkontinenz
Gelenk- und Rückenschmerzen

Neben diesen Beschwerden besteht in der Postmenopause ein erhöhtes Risiko für Langzeitfolgen wie Osteoporose oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die Postmenopause erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa 10 bis 15 Jahren. Im Alter von 60 bis 65 Jahren weicht die Postmenopause schließlich dem Senium, einer Phase des höheren Alters. [7]

Was ist das Phänomen “Östrogendominanz” in der Perimenopause?

Im Zusammenhang mit der Perimenopause fällt häufig der Begriff Östrogendominanz – aber was ist das eigentlich? Hierbei geht es nicht um die Östrogenmenge insgesamt, sondern um das Verhältnis von Östrogen zu Progesteron zu bestimmten Zeiten des Zyklus. Zwar nimmt der absolute Östrogenspiegel immer weiter ab je näher die Menopause rückt, schwankt aber auch innerhalb eines Zyklus. Diese Schwankungen werden in der Perimenopause unregelmäßig da die Aktivität der Eierstöcke ebenfalls unregelmäßig ist. Während bei einem normalen Zyklus die Östrogenbildung in der ersten Zyklushälfte ansteigt und nach dem Eisprung abfällt (Progesteron steigt nun), kommt es bei einem Zyklus ohne Eisprung zu einem Überschuss an Östrogen in der zweiten Zyklushälfte: Wenn ein Follikel nur langsam oder gar nicht heranreift steuert das Gehirn gegen und schüttet noch mehr Botenstoff aus – dadurch bleibt die Östrogenbildung bei ausbleibendem Eisprung hoch. Da es ohne Eisprung keinen funktionalen Gelbkörper gibt, steigt gleichzeitig die Progesteronbildung auch nur gering. So kann es in der zweiten Zyklushälfte zu einer Dominanz von Östrogen im Verhältnis zu Progesteron kommen.4

Kann ich den Zeitpunkt meiner Menopause beeinflussen?

Der Beginn der Wechseljahre und der Zeitpunkt der Menopause wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Dazu gehören Ernährung, Body-Mass-Index (BMI), körperliche Aktivität, Rauchen, ethnische Zugehörigkeit und sozio-kultureller Hintergrund. Die ganze Sache ist also sehr komplex – daher kannst du den Zeitpunkt deiner Wechseljahre und deiner Menopause nicht direkt steuern. Tendenziell beginnt die hormonelle Achterbahn der Perimenopause bei starken Raucherinnen früher und ist kürzer, während sie bei Frauen mit höherem BMI eher später beginnt und gleich lang bleibt. Zudem kann ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und den Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum dazu beitragen, dass dein Körper gesünder altert und du dich in der Perimenopause und Postmenopause wohler fühlst.5

Hier noch ein paar Fakten zum Zeitpunkt der Menopause:

  • 50 von 100 Frauen haben ihre Menopause vor dem 52. Lebensjahre
  • 10 von 100 Frauen haben eine vorzeitige Menopause und erleben ihre letzte Regelblutung vor dem 45. Lebensjahr.
  • 1 von 100 Frauen erleben die letzte Regelblutung sogar vor dem 40. Lebensjahr – das wird auch als vorzeitige Menopause bezeichnet.5 

1 Gesundheitsinformation.de. Wechseljahrsbeschwerden. Verfügbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/wechseljahrsbeschwerden.html (Letzter Zugriff: Juni 2023).

2 NetDoktor. Phasen der Wechseljahre. Verfügbar unter: https://www.netdoktor.de/wechseljahre/phasen/ (Letzter Zugriff: August 2023).

3 Frauengesundheitsportal, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Wechseljahre. Verfügbar unter: https://www.frauengesundheitsportal.de/themen/wechseljahre/ (Letzter Zugriff: September 2023).

4 Frauenärzte im Netz. Hormonelle Umstellung in den Wechseljahren. Verfügbar unter: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/koerper-sexualitaet/wechseljahre-klimakterium/hormonelle-umstellung-in-den-wechseljahren/ (Letzter Zugriff: August 2023).

5 Talaulikar V. Best Pract Res Clin Obstet Gynaecol. 2022; 81: 3-7.
 

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