Keine Angst vor den Wechseljahren – Tipps und Therapien von Freundinnen für Freundinnen

Behandlung

Akupunktur und Co.


Was können nicht-medikamentöse Therapien leisten?

Neben der Einnahme von pflanzlichen Präparaten oder der klassischen Hormonersatztherapie können auch nicht-medikamentöse Ansätze dabei helfen, Wechseljahresbeschwerden zu minimieren. Wir wollen dir einen Überblick über die verschiedenen Therapieoptionen geben und gemeinsam schauen, welche für dich in Frage kommen könnten.

Welche nicht-medikamentösen
Therapien gibt es?

Akupunktur

Die Akupunktur ist ein Teilbereich der traditionell-chinesischen Medizin (kurz TCM) und damit ein alternativmedizinisches Verfahren. In der Akupunkturlehre geht man davon aus, dass der Körper von Energiebahnen durchzogen ist, die sich kreuzen. An den sich kreuzenden Punkten werden bei der Akupunktur feine Nadeln in die Haut gestochen. Je nachdem, welche Beschwerden es zu behandelt gilt, werden unterschiedliche Punkte angestochen. Die Nadeln verbleiben für bis zu 30 Minuten in der Haut.

Hypnose

Als Hypnose wird ein veränderter Bewusstseinszustand bezeichnet, der durch tiefe Entspannung, Konzentration und erhöhte Empfänglichkeit für Fremdbeeinflussung (Suggestion) gekennzeichnet ist. Während einer Hypnose-Sitzung ist die hypnotisierte Person in einem Zustand der erhöhten Aufmerksamkeit auf bestimmte Gedanken, Bilder oder Vorstellungen, wobei sie gleichzeitig weniger auf äußere Reize reagiert. Dieser Zustand wird oft als "Trance" bezeichnet.

Kognitive Verhaltenstherapie

Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine weit verbreitete Form der Psychotherapie, die darauf abzielt, Gedanken und Gefühle positiv zu beeinflussen, indem sie negative Denkmuster und Verhaltensweisen identifiziert und modifiziert. Diese Therapie basiert auf der Annahme, dass unsere Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen miteinander verbunden sind und dass Veränderungen in einem der Bereiche Auswirkungen auf die anderen Bereiche haben können.

Entspannunsmethoden

Entspannungsmethoden sind Techniken und Übungen, die darauf abzielen, körperliche und geistige Entspannung zu fördern und Stress abzubauen. Sie sind nützlich, um das allgemeine Wohlbefinden zu steigern, die emotionale Gesundheit zu verbessern und die körperlichen Auswirkungen von Stress und Anspannung zu reduzieren. Es gibt viele verschiedene Entspannungsmethoden, darunter bestimmte Yoga-Techniken, Mediation, die progressive Muskelrelaxation oder Achtsamkeitsübungen.

Welche Erkenntnisse gibt es über den Nutzen dieser nicht-medikamentösen Therapien?

Es gibt verschiedene Erkenntnisse in diesem Bereich. Eine Analyse von 16 Studien ergab, dass sowohl die Häufigkeit als auch die Intensität von Hitzewallungen durch die Anwendung von Akupunktur reduziert werden können. Allerdings wurde auch festgestellt, dass die Hormonersatztherapie (HRT) der Akupunktur in Bezug auf die Verbesserung der Häufigkeit von Hitzewallungen deutlich überlegen ist.1

In einer Untersuchung aus dem Jahr 2013 wurde festgestellt, dass Hypnose einen positiven Effekt auf das Auftreten von Hitzewallungen hat und gleichzeitig den Schlaf verbessern kann. Auch verschiedene Experten sind sich einig, dass Hypnose die Häufigkeit und Stärke von Hitzewallungen deutlich reduzieren kann.2,3

Im Jahr 2018 wurde in einer Analyse von verschiedenen Studien herausgefunden, dass die Beeinträchtigung durch Hitzewallungen und begleitende menopausale Beschwerden (z.B. Gelenk- oder Kopfschmerzen) verringert werden kann, wenn man sich einer kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) unterzieht. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden unterschiedliche therapeutische Ansätze untersucht, darunter nicht nur die KVT selbst, sondern auch die achtsamkeitsbasierte Therapie sowie die einfache Verhaltenstherapie. Es wurde festgestellt, dass alle drei Therapieformen zu einer Linderung der Beschwerden führten.4

Wissenschaftliche Studien über die Effekte von Entspannungstechniken liefern keine eindeutigen Ergebnisse, weshalb es keine Empfehlung zur Behandlung bei Wechseljahresbeschwerden gibt. Trotzdem können Entsannungstechniken als stressreduzierend empfunden werden und sich positiv auf das Wohlbefinden auswirken. Probiere am besten selbst aus, ob solche Übungen etwas für dich sind und sie sich in deinen Alltag integrieren lassen.5

Übernehmen die Krankenkassen die Kosten? 

Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten, da das jede Krankenkasse anderes handhabt. Es kann sein, dass du je nach Behandlung die Leistungen selbst zahlen musst, einen Zuschuss erhältst oder die Kasse sogar die kompletten Kosten übernimmt. Informiere dich daher am besten direkt bei deiner jeweiligen Krankenkasse und lass dich dort beraten.

1 Dodin, S., et al. (2013). Acupuncture for menopausal hot flushes. Cochrane Database Syst Rev. 30; (7): CD007410.

2 Elkins, G.R., et al. (2013). Clinical hypnosis in the treatment of postmenopausal hot flashes: a randomized controlled trial. Menopause. 20: 291–8.

3 Stute P, Bürki R, Geissbühler V. Expertenbrief No 51. Nicht-hormonelle Therapie von menopausalen Hitzewallungen. Verfügbar unter: https://www.sggg.ch/fileadmin/user_upload/Formulardaten/51_Nicht-hormonelle_Therapie_von_menopausalen_Hitzewallungen_August_2017.pdf (Letzter Zugriff: September 2023).

4 van Driel, C.M. et al. (2018). Mindfulness, cognitive behavioural and behaviour-based therapy for natural and treatment-induced menopausal symptoms: a systematic review and meta-analysis. BJO

5 gesundheitsinformation.de. Wechseljahresbeschwerden selbst lindern. https://www.gesundheitsinformation.de/wechseljahrsbeschwerden-selbst-lindern.html (Letzter Zugriff: September 2023).

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