Keine Angst vor den Wechseljahren – Tipps und Therapien von Freundinnen für Freundinnen

Beschwerden

Zyklusunregelmäßigkeiten


Aus dem Rhythmus gebracht

Viele Frauen erleben im Verlauf der Wechseljahre, dass ihr Menstruationszyklus unregelmäßig wird. Diese Zyklusunregelmäßigkeiten können verschiedene Formen annehmen, wie zum Beispiel längere oder kürzere Zyklen, unvorhersehbare Blutungen oder das Ausbleiben der Periode.

Sie treten auf, wenn die Hormonproduktion im Körper abnimmt. Das betrifft insbesondere die Hormone Östrogen und Progesteron, die den Verlauf des weiblichen Zyklus steuern. Das kann mit unangenehmen Beschwerden verbunden sein.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Zyklusunregelmäßigkeiten während der Wechseljahre normal sind. In diesem Artikel wollen wir genauer auf Zyklusunregelmäßigkeiten in den Wechseljahren eingehen und Informationen bereitstellen, die Dir helfen sollen, diese Phase besser zu verstehen und einen guten Umgang damit zu finden.

⌀ 47,5 Jahre

alt sind die Frauen, wenn die ersten Zyklusunregelmäßigkeiten einsetzen1

50 %

der Frauen haben mit 52 Jahren ihre letzte Regelblutung1

Wie äußern sich Zyklusunregelmäßigkeiten in den Wechseljahren?

Die Wechseljahre sind eine individuelle Erfahrung. Ihr Beginn und ihre Dauer variieren stark. Während dieser Zeit können die Menstruationszyklen normal oder unregelmäßig sein oder auch eine gewisse Zeit komplett ausbleiben.

In der Zeit vor der Menopause (Prämenopause) kommt es bei vielen Frauen zu starken hormonellen Veränderungen im Körper und zum Auftreten erster Zyklusunregelmäßigkeiten. Anfangs sind kurze Zyklusintervalle (< 21 Tage) häufiger, während lange Zyklusintervalle (> 36 Tage) in der späteren Phase der Wechseljahre auftreten. Je näher eine Frau dem Übergang zur Menopause kommen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit von vielen Blutungstagen (> 10 Tage).2

Während einige Frauen einen regelmäßigen Zyklus bis zur letzten Regelblutung behalten, dehnt sich der Zyklus bei anderen auf längeren Zeitraum von drei bis vier Monaten aus. Die Menopause selbst, also das Ausbleiben der Menstruation für mindestens 12 Monate, tritt dann bei ungefähr der Hälfte der Frauen im Alter von 52 Jahren ein.1
 

Was sind die Ursachen für Zyklusunregelmäßigkeiten?

Während der Wechseljahre verändern sich die Spiegel wichtiger Hormone im Körper. Vor allem Progesteron und Östrogen sind hier betroffen. Wenn sich die Hormonspiegel verändern, kann das zu Zyklusunregelmäßigkeiten führen, da diese beiden Hormone und ihr Zusammenspiel den Zyklus steuern. Längere oder kürzere Zyklen sind dann häufig die Folge.

In der Regel sinkt zuerst der Progesteronspiegel. Dies kann sich zum Beispiel in Beschwerden wie Brustspannen, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen bemerkbar machen.
Wenn dann später auch der Östrogenspiegel sinkt, zeigt sich das zum Beispiel durch Beschwerden wie Hitzewallungen, Scheidentrockenheit oder verringerter Lust auf Sex (Libido).
Die kontinuierlich sinkenden Hormonspiegel führen zu immer längeren Abständen zwischen den Regelblutungen. Irgendwann bleibt die Blutung dann komplett aus und die fruchtbare Zeit der Frau endet.3

Es gibt noch weitere Faktoren, die zu Zyklusunregelmäßigkeiten führen können. Dazu zählen beispielsweise:

  • Schilddrüsenerkrankungen und andere hormonelle Störungen
  • Rauchen (insbesondere, wenn man schon früh damit angefangen hat)
  • Übergewicht und Bewegungsmangel
  • Ein hohes Stresslevel
     

Blutungen während und nach den Wechseljahren

Unregelmäßige Blutungen bis zum Einsetzen der Menopause sind normal. Kommt es in der Zeit danach zu Blutungen, sollten diese immer gynäkologisch abgeklärt werden. Sie können Hinweise auf eine Entzündung oder eine Krebserkrankung (Gebärmutter-Krebs) sein.4

Kann man was gegen einen unregelmäßigen Zyklus tun?

Ein unregelmäßiger Menstruationszyklus kann für viele Frauen eine Herausforderung darstellen. Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, den Zyklus zu unterstützen und zu stabilisieren.
Während der Wechseljahre ist es wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, regelmäßige Bewegung in den Alltag einzubauen und Stress zu reduzieren. Außerdem solltest du auf regelmäßigen und ausreichenden Schlaf achten.
Ein guter und erholsamer Schlaf kann wesentlich zum Hormonausgleich beitragen und sich positiv auf den Menstruationszyklus auswirken.
Gleichzeitig ist es wichtig, sich selbst Zeit für Entspannung und Selbstfürsorge zu gönnen. Yoga, Meditation oder andere stressreduzierende Aktivitäten können helfen, Stress zu mindern und dein Wohlbefinden zu steigern.
Es gibt auch Nahrungsergänzungsmittel, die in den Wechseljahren helfen können. Vitamin D, Calcium und Magnesium sind Beispiele solcher Nährstoffe, die zu einem normalen Zyklus beitragen können.

Denke daran, dass jede Frau ihre eigene einzigartige Erfahrung mit den Wechseljahren hat und dass Veränderungen im Menstruationszyklus während dieser Zeit normal sind. Wenn du dir Sorgen machst, Fragen oder starke Symptome hast, zögere nicht, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dein Arzt oder deine Ärztin kann dich individuell beraten und eine passende Behandlungsoption empfehlen.
Letztendlich ist es wichtig zu akzeptieren, dass der Körper sich im Laufe des Lebens verändert, und dass diese Veränderungen eine natürliche Phase im Lebenszyklus einer Frau darstellen. Gib dir selbst die Zeit und den Raum, um dich mit den Veränderungen zu befassen und achte auf dein Wohlbefinden.
 

1 https://www.frauenaerzte-im-netz.de/koerper-sexualitaet/wechseljahre-klimakterium/

2 Delamater L et al. Clin Obstet Gynecol 2018; 61(3): 419-432.

3 Talaulikar V. Best Pract Res Clin Obstet Gynaecol. 2022; 81: 3-7.
 
4 DocCheck Flexikon. Postmenopausale Blutung. Verfügbar unter: https://flexikon.doccheck.com/de/Postmenopausale_Blutung (Letzter Zugriff: Juli 2023).

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