Keine Angst vor den Wechseljahren – Tipps und Therapien von Freundinnen für Freundinnen

Beschwerden

Langzeitfolgen der Wechseljahre


Noch nicht vorbei?

Die Wechseljahre können nicht nur akute Veränderungen mit sich bringen, sondern auch langfristige Auswirkungen auf deine Gesundheit haben. Die hormonellen Veränderungen, insbesondere der sinkende Östrogenspiegel, erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und beeinflussen die Knochengesundheit.
Es ist essenziell, sich der Langzeitfolgen der Wechseljahre bewusst zu sein und proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit zu schützen. Hier möchten wir dich über die wichtigsten Langzeitfolgen informieren und gemeinsam schauen, was du dagegen tun kannst.

Welche sind die wichtigsten Langzeitfolgen und wie viele Frauen sind von ihnen betroffen?

Zu den Langzeitfolgen zählen hauptsächlich Osteoporose (auch Knochenschwund genannt) und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.

Osteoporose ist eine verbreitete Knochenerkrankung, bei der die Knochen an Dichte und Festigkeit verlieren. Dadurch werden sie schwächer und anfälliger für Brüche, sogar bei geringer Belastung oder nach Stürzen. Oft wird Osteoporose als "stiller Dieb am Knochen" bezeichnet, da sie keine offensichtlichen Symptome verursacht, bis es zu einem schmerzhaften Knochenbruch kommt. Weitere Symptome, die bei Osteoporose im späteren Verlauf auftreten können sind Rückenschmerzen, Verlust der Körpergröße, Rundrücken und Gelenkschmerzen.1

Besonders Frauen nach der Menopause sind gefährdet, da der Hormonrückgang auch die Knochengesundheit beeinflussen kann. Ungefähr jede dritte Frau erkrankt nach den Wechseljahren an Osteoporose.1 Dabei gehen bis zu 20 % der Knochendichte in den ersten 5 Jahren nach der Menopause verloren.2 Aber keine Sorge, nicht bei jeder Frau kommt es nach der Menopause zu einem verstärkten Abbau der Knochen. Denn Osteoporose ist eine Erkrankung mit vielfältigen Ursachen. Weitere Risikofaktoren sind ein inaktiver Lebensstil, Rauchen, eine geringe Kalziumzufuhr und familiäre Vorbelastung.1
 

Warum steigt das Risiko für Osteoporose nach der Menopause?

In den Wechseljahren stellt der weibliche Körper seinen Hormonhaushalt um und der Östrogenspiegel ist nach der Menopause niedriger. Östrogen hat eine schützende Wirkung auf deine Knochen. Es sorgt für deren Gesundheit und Stabilität. Mit einer Abnahme des Hormons geht dieser schützende Einfluss verloren und die Knochen werden instabiler und brechen leichter.1

Zu den häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Frauen nach der Menopause betreffen, gehören Bluthochdruck, Verkalkungen der Gefäße, Herzinfarkte und Schlaganfälle. Das Risiko für diese Erkrankungen ist ab Beginn der Wechseljahre erhöht, da der Östrogenspiegel abnimmt. Erstaunlicherweise sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die weltweit häufigsten Todesursachen von Frauen nach der Menopause. Die Wahrscheinlichkeit an ihnen zu versterben ist größer als an allen Krebsarten (z.B. Brustkrebs) zusammen. Viele Frauen sind sich dieses Risikos nicht einmal bewusst.3 Aber auch hier solltest du wissen: Nicht alle Frauen sind nach der Menopause von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen. Der sinkende Östrogenspiegel ist nur einer von vielen Risikofaktoren – Rauchen, Übergewicht, Diabetes oder Bewegungsmangel spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.4

Erkrankungen des Herzens könne lange unbemerkt bleiben oder mit einer allgemeinen Leistungsminderung einhergehen. Es ist wichtig, dass Frauen auf ihren Körper achten und Symptome ernst nehmen. Denn im Vergleich zu Männern zeigt sich ein Herzinfarkt bei Frauen anders und häufig nicht so eindeutig. Trotzdem sollte er ebenso schnell behandelt werden! Akute Beschwerden, die auf einen Herzinfarkt hinweisen könnten, sind Schwitzen, Herzrasen, Herzstolpern, Engegefühl in der Brust, Kurzatmigkeit/Atemnot oder in den Rücken, Bauch oder Arm ausstrahlende Schmerzen. Hier gilt: Lieber einmal zuviel den Notruf wählen, als einmal zu wenig.5

Östrogen hat vielfältige Funktionen und spielt auch hier eine Rolle. Es hat normalerweise eine schützende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System. Östrogen hält die Blutgefäße elastisch und ist an der Regulation des Cholesterinspiegels beteiligt. Das schützt die Gefäßwände und unterstützt einen normalen Blutdruck. Somit bewirkt ein Abfall des Hormons das Gegenteil und erhöht die Risiken für Folgeerkrankungen.4

1 von 3

Frauen ist nach der Menopause von Osteoporose betroffen1

20 %

des Knochenschwunds treten während der ersten 5 Jahre nach der Menopause auf2

1. Platz

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Haupttodesursache bei Frauen nach den Wechseljahren3

Was kannst du tun, um für Langzeitfolgen gewappnet zu sein?

Der Östrogenmangel, der sich nach der Menopause einstellt ist nur einer von vielen Faktoren, die zur Entstehung von Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen. Auch wenn dein Risiko für diese Langzeitfolgen nach den Wechseljahren zunimmt, hast du einiges selbst in der Hand. Folgende Maßnahmen können dir helfen:

  1. Regelmäßige körperliche Aktivität: Eine regelmäßige Bewegung, wie etwa Spaziergänge, Joggen, Radfahren oder Schwimmen, kann helfen, dein Herz-Kreislauf-System zu stärken und die Knochengesundheit zu verbessern.
  2. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, reich an frischem Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Eiweiß, kann dazu beitragen, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren und die Knochengesundheit zu fördern.
  3. Kalzium- und Vitamin-D-Zufuhr: Eine ausreichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D ist wichtig für die Knochengesundheit. Milchprodukte, grünes Blattgemüse und angereicherte Lebensmittel sind gute Quellen für Kalzium. Vitamin D ist in Lebensmitteln wie fettem Fisch enthalten, kann aber auch durch Sonnenlicht von unserem Körper selbst gebildet werden.
  4. Rauchverzicht: Rauchen ist ein bekannter Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und kann auch die Knochengesundheit negativ beeinflussen.
  5. Alkoholkonsum einschränken: Übermäßiger Alkoholkonsum wirkt sich negativ auf Herz und Knochen aus.
  6. Stressmanagement: Chronischer Stress kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken, einschließlich des Herz-Kreislauf-Systems. Techniken zur Stressbewältigung wie Meditation, Yoga oder Entspannungsübungen können hilfreich sein.
  7. Regelmäßige Arztbesuche: Es ist wichtig, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen, um potenzielle Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
     

1 Osteoporose und Wechseljahre. Informationen für Betroffene und Interessierte. Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e.V. Verfügbar unter: https://www.osteoporose-deutschland.de/wp-content/uploads/osteoporose-und-wechseljahre-2019-lay.pdf (Letzter Zugriff: August 2023). 

2 Yong EL, Logan S. Singapore Med J 2021; 62(4): 159-166. 

3 American Heart Association. The connection between menopause and cardiovascular disease risks. Verfügbar unter: https://www.heart.org/en/news/2023/02/20/the-connection-between-menopause-and-cardiovascular-disease-risks (Letzter Zugriff: August 2023). 

4 Nair AR et al. Curr Cardiol Rev. 2021; 17(4): e230421187681. 

5 Deutsche Herzstiftung. Herzinfarkt bei Frauen: Diese Symptome sollten Sie kennen! Verfügbar unter: https://herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/herzinfarkt/anzeichen/herzinfarkt-frauen-symptome (Letzter Zugriff: August 2023). 
 

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