Keine Angst vor den Wechseljahren – Tipps und Therapien von Freundinnen für Freundinnen

Beschwerden

Schlafstörungen


Wenn die nächtliche Erholung leidet

Wenn du dich in den Wechseljahren befindest, kann es sein, dass du bemerkst, dass sich dein Schlaf verändert hat. Schlafstörungen sind in dieser Lebensphase nicht ungewöhnlich und können sich auf verschiedene Weise äußern. Das können z. B. Probleme mit dem Einschlafen oder Durchschlafen sein. Möglicherweise leidest du sogar unter Hitzewallungen und nächtlichen Schweißausbrüchen, die den Schlaf zusätzlich stören. Aber keine Sorge, es gibt Möglichkeiten, mit Schlafstörungen umzugehen und eine bessere Nachtruhe zu finden. Hier erfährst du mehr darüber, wie du diese Herausforderung bewältigen und zurück in einen erholsamen Schlaf finden kannst.

Was versteht man unter Schlafstörungen und wie viele Frauen sind von ihnen betroffen?

Viele Frauen in den Wechseljahren sind von Schlafstörungen betroffen. Wie viele es genau sind, lässt sich jedoch nicht pauschal sagen. Tendenziell nehmen Schlafprobleme mit dem Voranschreiten der Wechseljahre zu. In der Prämenopause berichten zwischen 16 % und 42 % der Frauen von Schlafstörungen, während in der Postmenopause sogar 35 % bis 60 % betroffen sind.1 Gründe für schlechten Schlaf gibt es viele. Die in den Wechseljahren häufig auch nachts vorkommenden Hitzewallungen und nächtliches Schwitzen können schuld sein – aber auch andere Aspekte wie Stress und mangelnde Schlafhygiene. Zu Beginn der Wechseljahre könntest du feststellen, dass du öfter aufwachst oder Schwierigkeiten hast, zurück in den Schlaf zu finden. Durch diese Unruhe kannst du dich müde und erschöpft fühlen. Gegen Ende nehmen die allgemeinen Wechseljahresbeschwerden meist zu und können diese Schlafprobleme weiter verstärken.

Wir wollen dir noch kurz einen Überblick über die vielen unterschiedlichen Schlafprobleme geben, die deine nächtliche Erholung beeinträchtigen können. Dazu gehören:

  • Einschlafschwierigkeiten, die oft von Unruhe oder einem längeren Zeitraum des Wachliegens im Bett begleitet werden.
  • Durchschlafstörungen, gekennzeichnet durch häufiges Erwachen während der Nacht und Probleme beim Wiedereinschlafen.
  • Frühes Aufwachen am Morgen und das Unvermögen, danach wieder einzuschlafen.
  • Unzureichende Schlafdauer, sodass man sich tagsüber müde und erschöpft fühlt.
  • Schlaflosigkeit: Eine Kombination aus Einschlaf- und Durchschlafstörungen, die über einen längeren Zeitraum anhalten kann.
  • Schlafapnoe: Wiederholte Atemaussetzer während des Schlafs, die zu nächtlichem Aufwachen führen können. Nach der Menopause sind mehr Frauen von dieser Atemstörung betroffen als vor der Menopause.1
  • Restless-Legs-Syndrom: Unangenehme Empfindungen in den Beinen, die zu Bewegungsdrang führen und den Schlaf stören.
  • Hitzewallungen: Häufiges nächtliches Schwitzen, das oft während der Wechseljahre auftritt und den Schlaf beeinträchtigen kann.

~ 1 von 3

Frauen ist in der Prämenopause von Schlafstörungen betroffen1

> 50 %

berichten in der Postmenopause von Schlafstörungen2

~ 1 von 2

Frauen in der Postmenopause ist von Schlafapnoe betroffen1

Haben Schlafstörungen Einfluss auf deinen Alltag?

Guter Schlaf ist essenziell für deine Regeneration und Gesundheit. Deshalb können Schlafstörungen einen erheblichen Einfluss auf deinen Alltag und dein allgemeines Wohlbefinden haben. Je nach Dauer und Stärke der Schlafstörung kann sie sich durch Müdigkeit und Erschöpfung am nächsten Tag bemerkbar machen. Du fühlst dich möglicherweise nicht ausgeruht und hast Schwierigkeiten, dich tagsüber zu konzentrieren. Das Schlafdefizit kann dazu führen, dass du schneller gereizt bist und dich unausgeglichen fühlst. Wenn Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Stimmungsschwankungen hinzukommen, kann dein Schlaferlebnis zusätzlich beeinträchtigt werden.

Es ist wichtig, dass Du deine Schlafprobleme ernstnimmst. Es gibt Dinge, die du selbst tun kannst, um deinen Schlaf zu verbessern. Außerdem kannst du medizinische Hilfe in Anspruch nehmen, sollte das alleine nicht reichen.

Warum können während der Wechseljahre Schlafprobleme auftreten?

Progesteron und Östrogen wirken entspannend und schlaffördernd. Östrogen spielt außerdem eine Rolle bei der Regulation der Körpertemperatur während des Schlafes. Der Mangel dieser beiden Hormone während der Wechseljahre hat daher einen starken Einfluss auf dein Schlafverhalten.
Die Wechseljahre allein sind aber nicht für Schlafprobleme verantwortlich. Weitere möglichen Faktoren sind das Altern an sich, Depressionen, Angstzustände und auch andere medizinische Bedingungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, andere hormonelle Veränderungen, Medikamente und psychosoziale Faktoren.
Zusätzlich können emotionale Veränderungen, Stress und Angst während dieser Phase ebenfalls den Schlaf beeinflussen. Stimmungsschwankungen und Sorgen können es schwierig machen, zur Ruhe zu kommen und eine erholsame Nachtruhe zu haben.1

Wie kannst du deine nächtliche Erholung verbessern?

Es gibt doch kaum etwas Schöneres als nach einem erholsamen und langen Schlaf in den Tag zu starten. Um deine Schlafqualität zu verbessern und eine erholsame Nachtruhe zu haben, gibt es einige Möglichkeiten.

Eine gute Schlafhygiene spielt eine wichtige Rolle. Das bedeutet, dass du bestimmte Gewohnheiten vor dem Schlafengehen pflegen solltest. Hier ein paar Tipps:

  • Achte darauf, rechtzeitig zur Ruhe zu kommen. Entspannungsrituale wie Lesen oder ein warmes Bad können dir dabei helfen.
  • Schaffe eine angenehme Schlafumgebung in einem kühlen, dunklen und leisen Raum.
  • Vermeide vor dem Zubettgehen die Nutzung von elektronischen Geräten.
  • Halte feste Schlafenszeiten ein, damit dein Körper einen regelmäßigen Schlafrhythmus entwickeln kann.

Regelmäßige Bewegung im Alltag und eine ausgewogene Ernährung können ebenfalls helfen, deinen Schlaf zu verbessern. Achte darauf, zu bestimmten Zeiten zu essen und vermeide schwere Mahlzeiten, koffeinhaltige Getränke und Alkohol vor dem Schlafengehen.

Wenn deine Schlafstörungen anhalten oder dich stark belasten, zögere nicht, mit deiner Ärztin oder deinem Arzt zu sprechen. Gib dir Zeit und Geduld, während du deine Schlafmuster verbessern möchtest. Du hast das Recht auf eine erholsame Nachtruhe und wir stehen dir auf deinem Weg zur Seite.

1 Lee J et al. J Menopausal Med. 2019 Aug; 25(2):83-87.

2 Santaro N et al. Endocrinol Metab Clin North Am 2015; 44(3): 497–515.

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