Mehr Aufmerksamkeit für die Hormonersatztherapie
Heute, am 18. Oktober 2024, ist der Welt-Menopause-Tag: Seit 1984 rückt er die oft unausgesprochenen, aber bedeutsamen Herausforderungen der Wechseljahre ins Rampenlicht. Dieses Jahr widmet sich der Tag einem besonders wichtigen Thema: der Hormonersatztherapie (HRT). Sie ist eine Behandlungsmöglichkeit, die helfen kann, Wechseljahresbeschwerden zu lindern, die aber oft kritisch gesehen wird.
Hormonersatztherapie – zurecht umstritten?
Als ich die ersten Symptome der Wechseljahre spürte, war ich verunsichert. Die körperlichen Veränderungen, besonders Hitzewallungen und Schlafstörungen, wurden schnell zur Belastung. Über die Hormonersatztherapie (HRT) hatte ich schon einiges gehört. Dennoch fehlte mir wie einem Großteil der Frauen das Wissen über die HRT sowie über ihre Risiken und Vorteile. Hinzu kommt, dass Anfang der 2000er Jahre in manchen Medien sehr laut über eine Studie der Organisation Women’s Health Initiative berichtet wurde, welche die HRT in einem sehr schlechten Licht dastehen ließ. Mich und viele Frauen hat die teils sehr dramatische Darstellung möglicher Risiken einer HRT damals sehr verunsichert.
Was ich jedoch nicht wusste: Die Studienteilnehmerinnen hatten bereits zu Beginn der Therapie ein hohes Durchschnittsalter (63 Jahre), wiesen Vorerkrankungen und Risikofaktoren auf (z. B. Adipositas, Bluthochdruck oder Raucher) und hatten hauptsächlich keine Wechseljahressymptome wie z. B. Hitzewallungen. Neue Studien zeigen, dass ein früher Beginn der HRT in den ersten zehn Jahren nach der Menopause deutlich mehr Vorteile haben kann. Oft überwiegen dabei die Vorteile die Risiken. Das hat mir geholfen, meine Bedenken zu überwinden.
Die Rücksprache mit meiner Ärztin: Entscheidung für HRT
Nach Gesprächen mit meiner Ärztin entschied ich mich, eine Hormonersatztherapie auszuprobieren – und für mich war das die richtige Entscheidung. Die HRT hat mich vor allem überzeugt, weil meine Hitzewallungen und Schweißausbrüche dadurch deutlich besser geworden sind. Besonders positiv finde ich, dass HRT individuell angepasst werden kann. Meine Ärztin und ich besprechen regelmäßig die Therapie, sodass sie mir abhängig von meiner Lebensphase und meinen Symptomen Vorschläge für die Anpassung der Behandlung machen kann. Für mich ist das beruhigend, denn so fühle ich mich mit der Therapie flexibel und sicher.
Aufklärung und Wissen sind entscheidend
Viele Frauen haben immer noch Vorbehalte gegenüber der HRT, obwohl ein Großteil von ihnen von den Symptomen der Wechseljahre betroffen ist. Dabei zeigen neue Erkenntnisse, dass der Nutzen einer HRT – besonders bei rechtzeitigem Beginn – die möglichen Risiken überwiegen kann. Der Welt-Menopause-Tag 2024 bietet eine großartige Möglichkeit, diese Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und mehr Bewusstsein für die Vorteile der Hormonersatztherapie zu schaffen.